Maxim Wakultschik – „Inter-Moment“
Malerei und Objekte
Der Maler und Objektkünstler Maxim Wakultschik arbeitet figürlich; das zentrale Thema seiner Kunst ist der Mensch. In der Ausstellung „Inter-Moment“ verbindet er zwei unterschiedliche Werkgruppen zu einem stimmigen Gesamtkonzept:
Das Porträt ist für den Künstler das wichtigste Motiv. Mit unterschiedlichsten Variationen im Ausdruck, Gestaltung und Technik erprobt er die Möglichkeiten, mit denen sich das Sujet über die traditionelle Malerei hinaus variieren und entwickeln lässt. Er führt die Gesichter aus der Zweidimensionalität des Leinwandbildes und stellt sie als Reliefs oder Objekte dar. Dafür verwendet er neben Acryl- und Ölfarbe, auch Holz, Metall, Papier oder gebrochenes Glas.
Durch seine besondere Art der Gestaltung bekommen seine Bilder Struktur und Räumlichkeit. Dadurch entsteht ein Eindruck von Bewegung, die den Betrachter zum Innehalten, zum Wechsel von Perspektive und Standpunkt und so zur intensiven Auseinandersetzung mit der Arbeit veranlassen soll.
Das zweites Thema dieser Ausstellung sind Menschen im Zug. Gestalten und Gesichter, die Maxim Wakultschik nur für einen kurzen Augenblick im hell beleuchteten Zugfenster wahrnimmt, sind für den Künstler ein eindrucksvolles, bleibendes Erlebnis. Diese flüchtigen Momente hält er auf seinen Leinwänden als Gemälde fest – ein kurzer Eindruck lässt so ein dauerhaftes ein Bild entstehen.
Maxim Wakultschik schreibt unter anderem über die Serie der Zugbilder folgendes:
„Ich sah am Abend auf einem Bahnhof einen gegenüberstehenden Ost-West Zug mit den leuchtenden Fenstern. In einem Fenster waren Jugendliche zu sehen. Die Szene wirkte wie ein fertiges Gemälde. Die Posen, die Atmosphäre, Licht und Schatten, die harmonierende, starke, in gelb-grünen Tönen leuchtende Farbe. Es wirkte sehr klassisch, wie ein altmeisterliches Gemälde. Dazu wirkte das Bild durch die konstruktionsbedingten Fenstereinbauten wie fertig gerahmt. Als ich meine Kamera holen wollte, um das Motiv festzuhalten, war alles vorbei. Die Leute haben sich bewegt, mich gesehen und alles war wie gestellt, künstlich. Aber das Gefühl und die Wirkung dieser Szene behielt ich in meinem Kopf für immer. Ich hatte nur dieses Gefühl von dem Bild, sehr leuchtend, geheimnisvoll, außergewöhnlich gerahmt, eine Illusion für die Wand. Ein Fenster, das mit seiner Wirkung die starren Wände durchbrechen kann. Ein Zeitfenster in eine andere Dimension, in einen anderen Raum.“
„…….Die Zugfenster haben eine „Story“, eine philosophische Grundlage. Weg, Reisen, Zukunft, alt und jung, Erwartungen, Zeit. Die menschlichen ewigen Werte. Ich mag an meinen Bildern, dass sie außer der Malerei noch einen Hintergrund haben und zum Nachdenken bewegen, jeden Betrachter auf eine individuelle Weise. Die Bilder müssen symbolhaft sein, hypnotisieren.“
Maxim Wakultschik ist 1973 in Minsk in Weißrussland geboren. Im Alter von elf Jahren besuchte Wakultschik das Weißrussische Lyzeum der Künste, in dem er die folgenden sechs Jahre die Grundlagen der klassischen Kunst lernte. Von 1992 bis 2000 studierte Maxim Wakultschik Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei der Bildhauerin Prof. Beate Schiff und später bei Prof. Jannis Kounellis. Er lebt und arbeitet als freier Künstler in Düsseldorf und stellt weltweit aus.
Informationen
Vernissage: Freitag, den 8. November um 19 Uhr, Maxim Wakultschik ist anwesend
Begrüßung und Einführung: Gisela Hesse, Kuratorin der Galerie
Ausstellungsdauer: 8. November bis 22. Dezember 2019
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 14.30 bis 17 Uhr, Sonntag 13 bis 17 Uhr
Adresse: Galerie im Schlosspavillon, Schloßstraße 1, 85737 Ismaning,
Tel.: +49 89 966852
Mail: giselahessegalerie@online.de
Bildnachweis Schlosspavillon: Robert Sprang